Neben einer Chemotherapie, die auch bei einem Wiederauftreten des Tumors zum Einsatz kommen kann, gibt es noch weitere Therapieoptionen. Welche davon für Ihre Situation am sinnvollsten ist, bespricht Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit Ihnen.
Lange Zeit galt: Kehrt ein Tumor zurück oder bildet Metastasen, ist eine Operation nicht mehr sinnvoll. Das kann man heute aber nicht mehr so pauschal sagen. Aktuelle Studien zeigen, dass eine Operation bei einem erstmaligen Auftreten eines Rezidiv des Eierstockkrebs das Leben verlängern kann. Folgende Voraussetzungen erhöhen die Chancen:
Wichtig: Da die Operationen bei Eierstockkrebs sehr anspruchsvoll sind und das Ziel ist, den Tumor erneut komplett zu entfernen, sollte eine OP nur in einem zertifizierten Zentrum und durch erfahrene Chirurg:innen durchgeführt werden.
Wägen Sie das Für und Wider einer Operation ab und besprechen Sie die Option mit Ihrem Behandlungsteam. Eine Operation ist sehr belastend, aber sie birgt auch die Chance, länger zu leben. Allerdings ist nicht alles, was medizinisch notwendig ist, auch für jede Patientin sinnvoll.
Da das Wachstum einiger Tumorzellen durch Hormone angeregt werden kann, kommt bei manchen Patientinnen eine antihormonelle Therapie zum Einsatz. Diese zielt darauf ab, die wachstumsfördernde Wirkung der Hormone zu blockieren.
Das kann auf zwei Wegen geschehen: Zum einen gibt es die Möglichkeit, die körpereigene Produktion von Hormonen zu unterdrücken. Zum anderen kann man zielgerichtet die Hormon-Rezeptoren – also die Signalempfänger – auf den Tumorzellen besetzen, und so die Wirkung unterdrücken.
Eine antihormonelle Therapie kann vor allem bei „low-grade-Eierstockkrebs“ eingesetzt werden.
Ziel einer Erhaltungstherapie ist, den Effekt- bzw. die Tumorkontrolle aus vorangegangenen Chemotherapien zu erhalten. Nach einer platinhaltigen Chemotherapie in der Rezidiv-Situation können also so genannte PARP-Hemmer verabreicht werden. Diese können das Wachstum der Krebszellen stoppen bzw. sogar zum Tod der Krebszellen führen.
Auch eine Therapie mit Antikörpern zählt als Erhaltungstherapie, ebenfalls mit dem Effekt, die Tumorkontrolle zu stabilisieren. Das dafür eingesetzte Medikament heißt Bevacizumab. Es bewirkt, dass die Krebszellen ihre Fähigkeit verlieren, neue Gefäße zu bilden, die für ihre Versorgung notwendig sind.
Sie ziehen keine der beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten für sich in Betracht? In diesem Fall kann eine unterstützende symptomorientierte Versorgung bzw. Palliativversorgung erwogen werden. Symptome können so gelindert und Ihre Lebensqualität so lange wie möglich aufrecht erhalten werden.