Unsere liebevolle Empfehlung für Sie lautet: Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ob als Betroffene, Freundin, Mutter, Tochter, Partner, Sohn oder Enkel: Eine Krebsdiagnose stellt das Leben plötzlich auf den Kopf. Sie können und müssen nicht alles wissen, verstehen oder sofort eine Lösung für alle Herausforderungen haben. Dafür gibt es professionelle Anlaufstellen, die viel Erfahrung mit Eierstockkrebs haben und Sie gern dabei unterstützen.
Nicht jede Frau und nicht jede bzw. jeder Angehörige wünscht sich in derselben Weise und Intensität Unterstützung. Sie dürfen entscheiden, was Ihnen gut tut, was zu viel ist und welche Angebote sie wahrnehmen oder ausprobieren möchten. Ein paar hilfreiche Angebote stellen wir Ihnen hier vor, sodass sie für sich selbst entscheiden können, was Ihnen zusagt.
Für eine bestmögliche Behandlung von Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs gibt es deutschlandweit spezialisierte Zentren, die viel Erfahrung mit der Eierstockkrebstherapie haben und ihre Behandlungsqualität mit der Teilnahme an klinischen Studien stetig verbessern.
Diese Kompetenzzentren führen den Titel „zertifizierte gynäkologische Krebszentren“. Die Zentren müssen jährlich nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen und zudem über ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem verfügen. Wichtig: Erkundigen Sie sich auch, welche Therapieerfahrungen die Klinik hat und ob Studien zu neuen Therapiemöglichkeiten angeboten werden.
Das Vertrauen zu Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt ist wichtig. Unter den niedergelassenen Gynäkologen gibt es darüber hinaus Ärzte, die sich auf die Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankung durch eine Schwerpunktweiterbildung Gynäkologische Onkologie spezialisiert haben. Eine besondere Versorgungsform bietet eine Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV). In Rahmen dieser Versorgungsstruktur können Sie sich ausschließlich von hochqualifizierten Fachärzten verschiedenen Disziplinen in der auf Gynäkologische Tumore spezialisierten Kliniken und Praxen ambulant umfassend betreuen lassen.
Eine Krebserkrankung wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich erlebt. In jeder Phase der Krebserkrankung sollten Psychoonkologinnen bzw. Psychoonkologen Teil Ihres Behandlungsteams sein. Diese beraten Sie auch in praktischen Dingen des Alltags, zum Beispiel beim Wiedereinstieg in den Beruf oder bezüglich Sozialleistungen. Sie können unter anderem dann psychoonkologische Hilfe erhalten, wenn:
Selbsthilfegruppen (SHG) bieten Ihnen persönlichen Austausch, fachliche Beratung und hilfreiche Netzwerke. Hier können Sie auf Augenhöhe mit anderen Frauen und Betroffenen in Kontakt treten, Ihre eigenen Erfahrungen teilen, an Veranstaltungen teilnehmen und Unterstützung für Ihre Fragen finden. Wir empfehlen Ihnen spezialisierte Selbsthilfegruppen für Eierstock-, Eierleiter- und Bauchfellkrebs aufzusuchen.
Bei diesen spezialisierten Selbsthilfegruppen finden Frauen mit Eierstockkrebs kompetente Hilfe und persönlichen Austausch:
Die physischen und psychischen Herausforderungen der Krebserkrankung, komplexe Behandlungskonzepte und vielfältige Informationsangebote können Patientinnen und Patienten verunsichern und es ihnen erschweren, Therapieentscheidungen zu treffen. Onkolotsinnen und Onkolotsen helfen Patienten dabei, den optimalen Weg durch die Therapie zu finden und stehen ihnen begleitend zur Seite.
In den Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften finden Sie psychosoziale Hilfe. Zusätzlich bieten die Landeskrebsgesellschaften Projekte, Veranstaltungen und Kurse zum Thema Krebs, zur Prävention und Früherkennung an und geben Informationsmaterial heraus.
Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs informiert, klärt auf und stärkt die Forschung im Bereich Eierstockkrebs. Sie wurde im Jahr 2010 gegründet und verfügt heute über ein bundesweites sowie internationales Netzwerk an Partnern, Vereinen und Verbänden aus dem Fachgebiet der gynäkologischen Krebserkrankungen.
Ebenso wie die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs setzt sich der Verein Gynäkologische Krebserkrankungen Deutschland e.V. seit vielen Jahren erfolgreich für eine gesteigerte Aufmerksamkeit und die Bereitstellung von Informationen über Eierstockkrebs ein. Gründerin und Vorsitzende ist Andrea Krull, die unter anderem jedes Jahr das Bundestreffen Eierstockkrebs veranstaltet. Besonderer Fokus des Vereins ist die Selbsthilfe von und für Frauen mit Eierstockkrebs. Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs und der Verein Eierstockkrebs Deutschland e.V. stehen in regelmäßigem Austausch und sind starke Partner an Ihrer Seite.
Selten betrifft Krebs nur die Patientin selbst. So ändert sich auch für Familie und Freunde das Leben. Wie und ob die Betroffenen ihre Familie oder Freunde in die Therapie einbeziehen, ist eine individuelle Entscheidung. Wichtig zu bedenken ist jedoch, dass Angehörige, Partner oder Partnerinnen, aber auch die Freunde der Krebspatientinnen ebenso überfordert und verängstigt sein können, wie die Betroffenen selbst. Ihnen stellt sich oft die Frage nach der „richtigen“ Hilfe und Unterstützung.
Sie wollen Ihrer betroffenen Angehörigen oder Freundin aktiv helfen, wissen aber nicht wie? Sie stellen sich Fragen wie: Tue ich das Richtige für sie? Mache ich zu viel oder zu wenig? Sollte ich sie besser auch einmal in Ruhe lassen?
Wichtig ist: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Entscheidend sind Zuhören und Reden – und das auf beiden Seiten. Achten Sie auch auf Ihr persönliches Befinden und Ihre eigenen Bedürfnisse. Nehmen Sie bei Bedarf selbst psychologische Unterstützung in Anspruch oder suchen Sie den Austausch in einer Selbsthilfegruppe.
Das Patientinnenmagazin „Die zweite Stimme“ konnte im Oktober 2016 ein Gespräch mit der renommierten Bestseller-Autorin Nina George führen. Sie unterstützt ihre beste Freundin, bei der im Frühjahr 2016 Eierstockkrebs diagnostiziert wurde. Mit unklaren Bauchbeschwerden wurde diese Frau zur Diagnostik geschickt. Und plötzlich stand ihr Leben auf dem Kopf. Was sie erlebt hat, lesen Sie im Interview.