Studien bilden den Grundstein für jeglichen Fortschritt in der Krebsmedizin. Warum Studien unerlässlich sind, wie sicher sie sind und warum es sich für Sie als Eierstockkrebs-Patientin lohnen kann, selbst an einer Studie teilzunehmen, erfahren Sie hier.
Bedeutende Fortschritte in der Medizin und damit auch in der Krebsbehandlung sind nur durch umfangreiche Studien möglich. So konnten auch in den letzten Jahren die Behandlungsergebnisse bei der Therapie von Eierstockkrebs erheblich verbessert werden, was für betroffene Frauen zu einer höheren Überlebensrate und verbesserten Lebensqualität führte.
Außerdem gilt: Bevor ein neues Arzneimittel oder Therapieverfahren in Deutschland überhaupt zugelassen wird, sind zunächst umfangreiche Studien erforderlich. Diese sind die einzige wissenschaftlich anerkannte Methode, mit der beurteilt werden kann, ob ein bestimmtes Medikament oder Therapieverfahren für eine bestimmte Patientengruppe einen Nutzen hat.
Klinische Studien unterliegen strengen wissenschaftlichen und gesetzlichen Auflagen. Bevor eine Studie begonnen wird, prüft ein unabhängiges Ethikkomitee sowie eine Bundesbehörde – je nach Arzneimittel entweder das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfarM) oder das Paul-Ehrlich-Institut – das Studienprotokoll. Unternehmen und Einrichtungen, welche die Studie veranlassen, müssen zudem eine entsprechende Versicherung abschließen. Diese trägt die Kosten für etwaige Schäden, die auf die neue Therapie zurückzuführen sind.
Patientinnen und Patienten, die an Studien teilnehmen, werden besonders engmaschig vom Studien- und Behandlungsteam betreut. Forscher fanden sogar heraus, dass Patientinnen mit Brustkrebs innerhalb von klinischen Studien im Vergleich zu Patientinnen außerhalb von Studien deutlich länger lebten, weil sie unter anderem eine noch intensivere Betreuung und Überwachung hatten. Außerdem werden Studien in der Regel in spezialisierten Praxen und großen Kompetenzzentren durchgeführt, die eine Mindestanzahl von Patientinnen mit bestimmten Erkrankungen betreuen. Studienteilnahmen sind also auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal klinischer Einrichtungen!
Als Studienteilnehmerin können Sie von innovativen Therapieverfahren und einer intensiven Betreuung profitieren.
Studienteilnehmerinnen erhalten in der Regel neueste Therapiekonzepte, die in der Form nur im Rahmen von wissenschaftlichen Studien möglich sind. Eine Studienteilnahme ist immer freiwillig! Sie können jederzeit und ohne Angabe von Gründen abbrechen. Dadurch entstehen Ihnen keine Nachteile.
Wenn Sie sich für eine Studienteilnahme interessieren, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt darüber. Eine sorgsame Aufklärung über Ziel, Ablauf und Rahmenbedingungen sind wichtig, damit Sie entscheiden können, ob sie an einer Studie teilnehmen.
Für Ihre Orientierung:
Vor allem die Nord-Ostdeutsche Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie e.V. (NOGGO) und die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) bieten mehrere klinische Studienkonzepte für Patientinnen mit Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs an.
Das Studienportal der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs und bietet Ihnen umfangreiche Informationen zu aktuellen Studien und Umfragen, die von den großen deutschen Studiengruppen NOGGO und AGO für Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs in Deutschland angeboten werden. Neben den Zielen, Rahmenbedingungen und Abläufen der Studien erfahren Sie, in welchen welchen Studienzentren, Kliniken oder Praxen die Studien durchgeführt werden und ob es auch etwas in Ihrer Nähe gibt.