Gut zu wissen:
Fakten zum Rezidiv

Die Ersttherapie lief optimal – Operation und Chemotherapie waren erfolgreich. Der Krebs schien gebannt. Dennoch kann es vorkommen, dass der Krebs zurückkehrt. In diesem Fall spricht man von einem Rezidiv. In der Regel ist der Krebs dann in einem Stadium, in dem er nicht mehr heilbar ist. Es gibt jedoch Therapiemöglichkeiten, mit denen man die Erkrankung über lange Zeit kontrollieren und die Lebensqualität erhalten kann. 

Die Themen im Überblick

Warum kommt der Krebs zurück?

Leider können Krebszellen völlig unsichtbar sein, so dass trotz ausgiebiger Operation Tumorzellen zurückbleiben können. Dazu kommt, dass nicht alle Krebszellen und ihre Stammzellen in der Wachstumsphase sein können. Dies ist aber die Voraussetzung, dass die anschließende Chemotherapie die restlichen Zellen angreifen kann.

Einige Krebszellen können sich in einer Art „Schlafphase“ befinden, so dass die auf schnellteilende Zellen ausgerichtete Chemotherapie bei diesen nicht wirksam sein kann.

Einschätzung der Prognose

Rezidiv ist nicht gleich Rezidiv. Sollte der Krebs bei Ihnen wieder aufgetaucht sein, sind mehrere Faktoren wichtig für die Einschätzung der Prognose und der weiteren Therapieplanung.

  • Welche Beschwerden haben Sie?
  • Wie lange war das rezidivfreie Intervall – also die Zeit nach Therapie bis die Krankheit wieder aufgetreten ist?
  • Wie waren die Qualität und die Wirksamkeit der operativen und medikamentösen Ersttherapie und der Vorbehandlungen?
  • Welche Begleiterkrankungen haben Sie?
  • Wie gut haben Sie die Nebenwirkungen der vorangegeangenen Therapien verkraftet? Was wünschen Sie sich diesbezüglich?
  • Welche Ergebnisse haben die Gewebeproben erbracht – Klassifikation, Staging, Grading?
  • Liegt eine BRCA-Genmutation bei Ihnen vor?
  • Wie gut ist Ihr allgemeiner Gesundheitszustand?

Individuelle Behandlung

Ihr Ärzteteam wird Sie in dieser von Sorgen und Ungewissheit geprägten Zeit eng begleiten. Gemeinsam mit Ihnen wird es aus der Vielzahl der Behandlungsmöglichkeiten Ihr individuell auf Sie zugeschnittenes Behandlungskonzept erstellen. 

Je nachdem wann und wie das Rezidiv auftritt, können gegebenenfalls eine Operation oder eine erneute medikamentöse Therapie erwogen werden. 

Auch wenn viele Frauen sehr gut auf die Therapien ansprechen, kann es zu einem Rezidiv kommen. Daher arbeitet die Forschung sehr intensiv an so genannten Erhaltungstherapien und hier stehen bereits unterschiedliche Konzepte zur Verfügung.

Wenn es zu einem Rezidiv kommt, wird auch hier empfohlen, dass Sie sich eine zweite ärztliche Meinung einholen. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen.  

Einige Krebszellen können sich in einer Art „Schlafphase“ befinden, so dass die auf schnellteilende Zellen ausgerichtete Chemotherapie bei diesen nicht wirksam sein kann.

Mögliche Behandlungsformen

Wenn der Tumor wieder zurückgekehrt ist, gibt es verschiedene Behandlungsformen, die angewendet werden können. Die möglichen Optionen wird Ihre Ärztin mit Ihnen besprechen. Fragen Sie auch immer nach aktuellen Studien.  

Auf einen Blick: 5 Fakten zur Rezidivtherapie

Rezidiv: Prof. Sehouli im Gespräch

Welche Therapieoptionen gibt es bei einem Rezidiv? Prof. Dr. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie und Gynäkologie an der Charité in Berlin, erklärt wie bei einem Rezidiv vorzugehen ist und unter welchen Voraussetzungen welche Therapie eingesetzt wird.  

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