In diesem Beitrag erfahren Sie, warum die Wechseljahre beim Eierstockkrebs anders verlaufen, welche Beschwerden auftreten können und wie Sie gut mit dieser neuen Lebensphase umgehen können.
Viele Frauen mit Eierstockkrebs erleben die Wechseljahre plötzlich und unerwartet. Anders als bei einem natürlichen Übergang in die Menopause, sind die sogenannten induzierten Wechseljahre eine direkte Folge der Behandlung – etwa durch eine Operation oder Chemotherapie. Das bringt körperliche und seelische Veränderungen mit sich, auf die man oft nicht vorbereitet ist.
Das Ovarialkarzinom betrifft häufig Frauen ab dem 50. Lebensjahr. Doch die Diagnose kann auch bei deutlich jüngeren Frauen gestellt werden. In den meisten Fällen ist es medizinisch notwendig, beide Eierstöcke zu entfernen und eine Chemotherapie durchzuführen. Dadurch kommt es zu einem plötzlichen Hormonabfall, da die Eierstöcke keine Östrogene und Gestagene mehr produzieren können.
Man spricht in diesem Zusammenhang von einer induzierten oder vorzeitigen Menopause – also Wechseljahren, die nicht durch das natürliche Altern, sondern durch eine medizinische Behandlung ausgelöst wurden. Frauen, die noch nicht in der Menopause sind, können durch die Eierstockkrebs-Behandlung also frühzeitig in die Wechseljahre versetzt werden.
Im Gegensatz zur allmählichen hormonellen Umstellung bei gesunden Frauen, sind die Wechseljahre beim Ovarialkarzinom in der Regel ein abrupter Einschnitt. Das kann sowohl körperlich als auch emotional belastender sein.
Die Symptome der Wechseljahre bei Eierstockkrebs ähneln denen der natürlichen Menopause, treten aber häufig intensiver und abrupt auf.
Zu den häufigsten Beschwerden zählen:
Welche Beschwerden in welcher Intensität auftreten ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
Die Wechseljahre nach einer Eierstockkrebs-Behandlung betreffen nicht nur den Körper, sondern auch die emotionale und partnerschaftliche Ebene. Viele Frauen fühlen sich mit ihren Veränderungen allein gelassen, doch das muss nicht so sein.
Keine Frau muss sich mit den Beschwerden abfinden. Manchmal bringen bereits einfache Mittel eine Linderung vieler Begleiterscheinungen und helfen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern.
Dazu gehören:
Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam über Ihre Beschwerden. Je nach individueller Situation kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt mit Ihnen gemeinsam entscheiden, ob und welche Medikamente (auch pflanzlichen Ursprungs) zur Linderung der Symptome beitragen können und welche Vor- und Nachteile es gibt. So können z. B. Antidepressiva in niedriger Dosierung wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen helfen.
Gleitmitteln, Intimpflegeprodukte oder auch Milchsäurebehandlungen stärken das Scheidenmilieu und machen die Vaginalhaut wieder geschmeidiger. Auch Dilatatoren können die Elastizität der Scheide sanft trainieren. Probieren Sie sich aus, um herauszufinden, was Ihnen guttut – auch beim Sex.
Gespräche mit einer Psychoonkologin/einem Psychoonkologen können helfen, einen besseren Umgang mit den Beschwerden zu finden und emotional zu entlasten. Auch in Bezug auf Partnerschaft und Sexualität finden Sie hier einen kompetente Unterstützung.
Neben medizinischen Behandlungen können Sie selbst aktiv werden und zur Linderung der Begleiterscheinungen beitragen.
Wechseljahresbeschwerden sind bei Frauen mit Eierstockkrebs keine Seltenheit und oft eine Folge der Behandlung, nicht der Erkrankung selbst. Umso wichtiger ist es, dass Sie darüber Bescheid wissen, Ihre Symptome ernst nehmen und sich Unterstützung holen.
Die gute Nachricht: Es gibt viele Wege, Beschwerden zu lindern und wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen.