Sport als Kraftquelle bei Eierstockkrebs

Es ist nie zu spät damit anzufangen: mit regelmäßiger Bewegung und gezielten Übungen. Eine Krebserkrankung kann dafür sogar eine zusätzliche Motivation sein. Denn körperliche Aktivität hilft dabei, die Krebstherapie besser zu durchstehen und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Aber auch darüber hinaus sorgen Sport und Bewegung für körperliches und seelisches Wohlbefinden. 

Die Themen im Überblick

Positive Wirkung auf den Körper und die Psyche

Körperliche Aktivität trainiert den Körper auf mehreren Ebenen:

Ebene 1: Das Herz-Kreislauf-System

Beim Sport erhöhen sich die Herzfrequenz. Durch regelmäßiges Training wird so der Herzmuskel gestärkt, wodurch das Herz auch mehr Blut durch den Körper pumpen kann.

Ebene 2: Die Sauerstoffversorgung

Durch körperliche Aktivität werden mehr rote Blutkörperchen gebildet. Diese werden für den Sauerstofftransport benötigt. Mit dem Blut gelangt mehr Sauerstoff zu den Muskeln.

Ebene 3: Die Muskulatur

Durch die Beanspruchung der Muskulatur wird diese gestärkt und besser durchblutet, weil sich neue Blutgefäße um die Muskeln bilden. Auch die Atemmuskulatur wird beim Sport trainiert. Es kann mehr Luft eingeatmet werden.

Ebene 4: Das Immunsystem

Auch das Immunsystem profitiert. Ein regelmäßiges, moderates Ausdauertraining reduziert die Infektanfälligkeit. Gerade bei Krebserkrankungen ist das von Bedeutung. 

Ebene 5: Die Psyche

Sport und Bewegung wirken sich positiv auf das seelische Wohlbefinden und die Psyche aus. Auch wenn die Forschung noch nicht alle Zusammenhänge kennt, so wird angenommen, dass durch den Sport Hormone ausgeschüttet werden, die für körperliches Wohlbefinden sorgen – Adrenalin und Dopamin zum Beispiel. Nach dem Training steigt hingegen das Serotonin im Blut an – das so genannte Glückshormon – was sich auf seelischer Ebene positiv bemerkbar macht. Außerdem wird besonders beim Ausdauersport das Stresshormon Cortisol abgebaut.

Nicht zuletzt konzentrieren wir uns beim Sport auf andere Dinge, so dass wir besser abschalten können.

Gut zu wissen: Sport gegen Fatigue

Kein Medikament hilft aktuell so gut gegen Fatigue wie Sport und körperliche Aktivität. Auch in Bezug auf die Linderung von Nebenwirkungen wie Polyneuropathien – also Schmerzen – helfen Sport und Bewegung. Deshalb wird versucht, Patientinnen schon während der Therapie zu motivieren, aktiv zu werden – auch wenn es besonders während einer Chemotherapie oft nicht leicht fällt.

Ausdauer und Kraft kombinieren

Die aktuellen internationalen Empfehlungen lauten: Drei Mal pro Woche 30 Minuten Ausdauertraining – zum Beispiel Fahrradfahren, Walken oder zügig Spazierengehen – kombiniert mit zwei Mal die Woche Krafttraining. Alle Trainingsempfehlungen sollte dabei individuell auf die Patientin abgestimmt sein und im besten Fall mit dem Behandlungsteam besprochen werden. 

Für das Krafttraining können sich Patientinnen übrigens ein Physiotherapie-Rezept ausstellen lassen. Gemeinsam mit Physio- oder Sporttherapeut:innen können Sie sich so ein geeignetes Krafttraining mit effektiven Übungen zusammenstellen lassen, die sich auch gut zu Hause durchführen lassen.

Wer gerne Sport in der Gruppe macht, kann sich auch ein Rezept für Reha-Sport oder eine Krebssportgruppe ausstellen lassen. Die Krankenkassen übernehmen meistens die Kosten für 50 Sporteinheiten jeweils für 45 Minuten. Außerdem gibt es mittlerweile auch viele Online-Angebote. 

Im Magazin „Die zweite Stimme“ Ausgabe 1/2021 finden Sie spezielle Sportübungen bei Eierstockkrebs, die sowohl für drinnen als auch für draußen geeignet sind. Viel Spaß damit!

Kontaktieren Sie uns!
Haben Sie Fragen zu Thea oder möchten Sie weiteres Informationsmaterial zum Eierstockkrebs?
Kontaktieren Sie uns gern!