Bevor die eigentliche Eierstockkrebs-Behandlung durch Operation oder Chemotherapie beginnt, gibt es Möglichkeiten, den Körper gezielt auf die anstehenden Etappen vorzubereiten. Die sogenannte Prehabiliation hilft, Nebenwirkungen zu minimieren und die Genesung zu beschleunigen. Dieses Konzept umfasst körperliche, psychische und soziale Maßnahmen, die individuell auf jede Frau angepasst werden können.
Prehabilitation (auch Prähabilitation genannt) bezeichnet ein ganzheitliches Vorbereitungsprogramm, das vor dem Beginn der Krebstherapie durchgeführt wird. Ziel ist es, den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientinnen zu stärken, um besser durch die Behandlung zu kommen und sich schneller zu erholen.
Typische Maßnahmen der Prehabilitation sind:
Studien zeigen: Frauen mit Eierstockkrebs, die vor der Operation oder Chemotherapie an einem Prehabilitationsprogramm teilnehmen, haben ein geringeres Risiko für Komplikationen und können sich nach dem Eingriff schneller regenerieren.
Das PRIMING-Konzept bietet eine strukturierte Herangehensweise, um Patientinnen bestmöglich auf anstehende Operationen und Therapien vorzubereiten.
Jeder Buchstabe steht für einen Schlüsselfaktor in der Prehabilitation:
Maike Canzler, Eierstockkrebspatientin und Personaltrainerin, spricht auf der YES!CON zum Thema Prehabilitation mit Prof. Dr. Sehouli darüber, warum es bereits vor einer OP wichtig ist, seinen Körper zu stärken und was dies mit der anschließenden Genesung zu tun hat.
In „Die zweite Stimme“ lesen Sie die Geschichte von Maike Canzler, ihrer Diagnose und was ihr geholfen hat, die Erkrankung zu bewältigen.
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Mehr InformationenDas Konzept Enhanced Recovery After Surgery (kurz: ERAS) zielt darauf ab, die Genesung nach chirurgischen Eingriffen zu beschleunigen und Komplikationen zu reduzieren. Es gehört ebenfalls zur Prehabilitation.
Wichtige Elemente sind:
Vor der Operation:
Vor der Chemotherapie:
Vor der Erhaltungstherapie:
Weitere Empfehlungen für den Alltag:
Eine umfassende Aufklärung über den Ablauf der Behandlung ist die Grundlage für ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ihrem Behandlungsteam. Trauen Sie sich, Unklarheiten, Sorgen und Ängste offen anzusprechen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, welche Medikamente weiterhin eingenommen werden sollten und ob Anpassungen notwendig sind. Scheuen Sie sich auch nicht, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um emotionale Belastungen zu bewältigen und Ihre mentale Stärke zu fördern.
Die Prehabilitation beginnt vor der eigentlichen Therapie – idealerweise direkt nach der Diagnose. In den allermeisten Fällen haben Sie Zeit, sich auf die Behandlung vorzubereiten.
Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam über individuelle Möglichkeiten zur Prehabilitation. Viele medizinische Kompetenzzentren bieten heute strukturierte Programme an – nutzen Sie daher unbedingt die Chance, Ihre Gesundheit zu stärken, bevor die Therapie beginnt.
Maßnahmen zur Prehabilitation geben Ihnen als Patientin mit Eierstockkrebs die Möglichkeit, Ihre Behandlung aktiv mitzugestalten und die Therapie besser zu bewältigen – und vieles lässt sich bequem von zuhause durchführen.
Die KORE-INNOVATION-Studie untersucht die Wirksamkeit eines multimodalen Behandlungspfades, der Prehabilitation und das ERAS-Konzept kombiniert. Ziel ist es, Komplikationen zu verringern und die Lebensqualität durch gezielte Maßnahmen wie Bewegung, Ernährung und psychologische Unterstützung zu steigern.