Wie verhalte ich mich als Eierstockkrebs-Patientin gegenüber Familie und Freunden?

Ihre Gesundheit wirkt auch auf Ihr Umfeld. Menschen, die Ihnen nahestehen, machen sich ihre eigenen Gedanken, wollen informiert bleiben, versuchen zu helfen. Wir unterstützen Sie dabei, eine bewussten Umgang für sich selbst zu finden.

Die Themen im Überblick

Es gibt kein Richtig oder Falsch!

Es gibt hier keinen richtigen oder falschen Weg. Während die Eine gute Erfahrungen mit einer offenen Kommunikation macht, möchte die Andere ihre Erkrankung so wenig wie möglich nach außen tragen.

Glechzeitig können sich Bedürfnisse im Krankheits- oder Therapieverlauf immer wieder ändern. Sowohl Familie als auch Freunde, die ihrerseits mit einer für sie völlig neuen Situation konfrontiert werden, dürfen lernen Ihren Weg zu respektieren.

Sie dürfen immer für sich selbst entscheiden, wie Sie mit Ihrer Erkrankung umgehen und was Sie wie und mit wem kommunizieren wollen.

Wie stelle ich mich auf die neue Situation mit Eierstockkrebs ein?

Folgende Aspekte können Ihnen und Ihrem sozialen Umfeld eine Orientierungshilfe in der neuen Situation bieten:

  • offen aufeinander zugehen und miteinander sprechen
  • Ängste zulassen
  • über Empfindungen und Ängste reden
  • Hilfe annehmen
  • Isolation vermeiden
  • Abläufe so normal wie möglich gestalten
  • sich auch anderen Aspekten des Lebens zuwenden, das Leben besteht nicht nur aus Krebs
  • die Erkrankung annehmen und nicht verdrängen

Einiges hat sich geändert: Vielleicht waren Sie noch bis vor kurzem die Organisatorin der Familie und können diese soziale Rolle seit der Diagnose nicht mehr erfüllen. Vielleicht fragen Sie sich sogar, inwieweit Sie künftig eine Belastung für Ihre Familie darstellen werden. Auch für Ihre Familie und Freunde ist nichts wie es vorher war.

Angehörige sind nicht nur Begleiter und Unterstützer, sondern auch Mitbetroffene. Sowohl die Diagnose, die neue Gesamtsituation sowie der unsichere Krankheitsverlauf können bei Ihren engsten Angehörigen Ängste und Verunsicherung auslösen. Hinzu kommen neue organisatorische Aufgaben und ein hohes Maß an Verantwortung – insbesondere dann, wenn Kinder vorhanden sind.

Sie dürfen sich Zeit nehmen!

Sie werden feststellen, dass Ihr soziales Umfeld auf verschiedenste Weise mit Ihrer Erkrankung und der neuen Situation umgehen wird. Vielleicht werden Sie von wichtigen und nahestehenden Menschen nicht auf Anhieb die Unterstützung oder den Trost erfahren, wie erhofft. Gerade diese Menschen möchten Sie ganz besonders unterstützen und sind in ihrer Bemühung, das Richtige zu tun, oft besonders hilflos.

Geduld spielt in dieser Situation eine wichtige Rolle. Letztlich entscheidend für eine geglückte Integration der Krebserkrankung in Familie und Freundeskreis ist jedoch zum einen das gegenseitige Verständnis sowie ein offener Dialog über die Ängste, Bedürfnisse und Wünsche aller Beteiligten.

An erster Stelle aber stehen natürlich Sie als Patientin. Sie allein tragen diese Erkrankung – das bedeutet aber nicht, dass Sie deshalb allein sind oder allein damit umgehen müssen. Begeben Sie sich mit Ihren engsten Angehörigen auf die Suche nach Ihrem persönlichen Weg im Umgang mit der neuen Situation. Überwinden Sie gemeinsam die ersten Hürden. Kommen Sie ins Gespräch. Es lohnt sich!

Sprechen Sie mit Ihrem Kind!

Mütter, die an Krebs erkrankt sind, empfinden ihre Doppelrolle als Mutter und Patientin oft als sehr belastend. Wenn ein Elternteil an Krebs erkrankt, spüren Kinder – egal welchen Alters – sehr genau, dass „etwas nicht in Ordnung“ ist. Sprechen Sie daher mit Ihrem Kind, seien Sie offen, aber überfordern Sie es auch nicht. Zudem bieten Kinder- und Jugendpsychotherapeuten eine hohe Expertise im Umgang mit Kindern krebsbetroffener Eltern. Fragen Sie an dieser Stelle bitte nach einer Expertin oder einem Experten an Ihrer Klinik.

Wie viel kann ich mir im Job zumuten?

Manchen Betroffenen ist es sehr wichtig, wieder berufstätig sein zu können. Doch die Erkrankung kann aus der beruflichen Tätigkeit nicht ausgeklammert werden. Der offene Umgang mit der Krankheit am Arbeitsplatz kann unter Umständen zwiespältig sein – wägen Sie ab, wie viel Offenheit angebracht ist. Wenn Sie dem beruflichen Alltag noch nicht wieder voll gewachsen sind, können Sie Ihre Tätigkeit vielleicht schrittweise wieder aufnehmen.

Patientinnenmagazin:
Die zweite Stimme

Das Magazin informiert detailliert und aktuell zu den Themen Eierstockkrebs, Bauchfell- und Eileiterkrebs und kann Sie und Ihre Angehörigen im Umgang mit der Erkrankung unterstützen. In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen Frauen vor, die mit einer dieser Erkrankungen leben und die – jede auf ihre ganz individuelle Weise – ihre „zweite Stimme“ gefunden haben. Und natürlich lassen wir auch prominente Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft oder Politik zu Wort kommen, die sich für die Ziele der Stiftung Eierstockkrebs einsetzen und Projekte der Stiftung aktiv unterstützen.

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