Essen ist viel mehr als nur ein Energielieferant. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung können Sie auf einfache Weise selbst etwas für Ihr körperliches Wohlbefinden tun. Entdecken Sie für sich wohltuende Alternativen und finden Sie neue Freude daran, gesunde Speisen für sich und Ihre Familie zuzubereiten und zu genießen.
Nach einer Diagnose wie Krebs überdenken viele Patientinnen und Patienten ihre liebgewonnenen Gewohnheiten. Dazu gehört oft auch die Ernährung. Vielleicht fragen auch Sie sich: Tut mir der morgendliche Kaffee noch gut? Sollte ich weniger Fleisch essen? Gibt es Lebensmittel, auf die ich lieber verzichten sollte?
Prinzipiell benötigen Krebspatienten keine spezielle Diät. Denn es gibt bisher keine Beweise dafür, dass bestimmte Ernährungsweisen das Tumorwachstum oder den Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Das Gegenteil ist der Fall: sogenannte „Krebsdiäten“ können zu Fehl- oder Mangelernährung führen und der Gesundheit schaden. Darum sollten sich Ernährungsempfehlungen grundsätzlich nicht von denen für gesunde Menschen unterscheiden.
Allerdings kann die bewusste Entscheidung, sich gesundheitsbewusst zu ernähren, einen bedeutsamen Effekt haben: nämlich das positive Gefühl, selbst aktiv zu werden und etwas für das eigene Wohlbefinden und eine höhere Lebensqualität zu tun.
Aber denken Sie daran: Keine Diät der Welt kann eine Krebserkrankung nachweislich heilen. Es lohnt sich aber dennoch, auch nach einer Diagnose wie Eierstockkrebs die Ernährungsgewohnheiten grundsätzlich umzustellen, sollten Sie Bedarf sehen. Denn eine gesunde und bewusste Ernährung kann den Gesamtzustand und die Lebensqualität vieler Patientinnen verbessern.
Versuchen Sie weniger Fleisch, Zucker und konservierte Lebensmittel zu essen. Dafür mehr Gemüse, Obst, Nüsse und Vollkornprodukte. Verwende Sie saisonale und regionale Produkte. Als Orientierung kann Ihnen die Ernährungspyramide.
Meiden Sie Alkohol und verzichten Sie auf das Rauchen. Beides bringt Ihren Körper aus dem Gleichgewicht und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrakungen.
Nach einer Krebserkrankung oder im Zuge der Chemotherapie verlieren viele Frauen stark an Gewicht oder nehmen an Gewicht zu. Durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung können Sie Ihr Wohlfühlgewicht nach der Therapie wieder erreichen.
Essen Sie am Tag lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt als wenige Große. Achten Sie zudem darauf ausreichend zu trinken (Wasser, Tee, ungesüßte Fruchtschorlen).
In bestimmten Situationen müssen die Ernährungsempfehlungen angepasst werden: zum Beispiel nach Operationen an den Verdauungsorganen, wie dem Magen oder Darm. Dann ist gegebenenfalls eine spezielle Ernährung erforderlich. In diesem Fall erstellt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt gemeinsam mit Ernährungsexperten einen individuellen Ernährungsplan für Sie.
Die Ernährungspyramide ist ein einfaches und alltagstaugliches System, mit dem Sie Ihr Ernährungsverhalten prüfen und bei Bedarf anpassen können. Die Symbole, Ampelfarben und die Unterteilung der Pyramiden-Ebenen in Portionsbausteine sollen als Orientierungshilfe dienen.
Das Prinzip der Ernährungspyramide ist einfach: Jedes Symbol steht für eine Lebensmittelgruppe – Apfel und Möhre für Obst und Gemüse, die Ähre für Brot, Getreide und Beilagen. usw.
Die aktuellen Empfehlungen sehen täglich folgendes vor:
Im Interview mit „Der zweiten Stimme“ erklärt Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin, wie sich unter anderem auch Fasten positiv auf die Therapiebegleitung auswirkt.
Mythos:
Hoch dosiert verabreichte Vitamine dienen als „Krebsvorbeuger“.
Falsch: Die Euphorie in der Anwendung von Vitaminpräparaten begründet sich in der „Antioxidantien-Theorie“ der Vitamine A, C, E als vermeintliche „Krebsvorbeuger“. Ihre Wirksamkeit stützt sich auf eine Studie bei 29.000 mangelernährten Chinesen. Systematische Untersuchungen an der renommierten amerikanischen Mayo-Klinik in Rochester (High-dose vitamin C: Can it kill cancer cells? Thimothy J. Moyniham , Mayo-Clinic, Feb 2017) konnten keine Vorteile einer Hochdosis-Vitamin-C-Therapie gegenüber der Kontrollgruppe zeigen.
Mythos:
Von einer hoch dosierten Vitamintherapie sind keine Nebenwirkungen zu befürchten.
Falsch: Nebenwirkungen einer hoch dosierten Vitamintherapie können unter anderem Flüssigkeitsansammlungen, Nierensteine, Koliken, Durchfälle und Übelkeit sein. Es konnte bisher nicht belegt werden, dass durch diätetische Maßnahmen, überhöhte Zufuhr von Vitaminen oder Spurenelementen die Prognose von Tumorpatienten günstig beeinflusst werden kann.
Mythos:
Kaffee ist schädlich bei Krebs.
Falsch: Ein negativer Effekt ist bisher nicht bekannt. Neueste Studien (EPIC Studie Gutier MJ, Murphy. N et .all, Coffee drinking and mortality in 10 European countries, 11. Jan 2017 ) beschreiben sogar einen krebsvorbeugenden Effekt, zum Beispiel Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dort gab es Hinweise, wonach Kaffee das Risiko von Leber- und Gebärmutterhalskrebs leicht senkt.
Die Ernährungsexpertin Christel von Scheidt (Immanuel Krankenhaus Berlin) hat eine Vielzahl leckerer und gesunder Rezepte zusammengestellt. Im Fokus dabei, die mediterrane Vollwertkost. Diese ist abwechslungsreich und ausgewogen und gibt dem Körper all das, was er benötigt, um leistungsfähig zu bleiben. Probieren Sie die Rezepte doch gleich einmal aus!